¡Vivá México!


Über die Gedanken des Septembers und die Zeit des Ankommens.

Ein paar Eindrücke vom Spaziergang

Beim Rückblick auf den Vergangenen Monat halfen mir gerade zwei Momente. Der erste war auf dem Rückweg von einer Gruppenstunde, auf dem ich normalerweise zwei Kleinbusse nehmen muss. Doch ein mal ging die letzten drei Kilometer zu Fuß. In der Abenddämmerung konnte ich mich nicht nur in die Landschaft verlieben, wie man sich finde ich beim Anblick dieser Bilder vorstellen kann, sondern mir auch überlegt, was es aus diesem Monat zu berichten gibt.




Der Tenor für diesen Artikel ist mir jedoch erst in den Sinn gekommen, als ich bereits die ersten Worte geschrieben hatte und dabei Musik hörte. Es waren die ersten Worte des Titels „Wearing out my shoes“ der Gruppe „Club de Belugas“, die mich ein Stück weit inspirierten:

„Strangely happy, where I am“ („seltsamer Weise glücklich, wo ich bin“)

Doch später noch mehr dazu. Fangen wir erstmal beim Anfang des Monats an.

Unsere Ankunft hier in Hidalgo bedeutete erstmal ein weiteren Besuch bei der Migrationsbehörde. Nach ein paar kleineren Komplikationen gerade bei meinen Unterlagen, konnten wir alle unsere Jahresvisa in den Händen halten. Unsere Greencard.

In den ersten Tagen, die ich hier in Cardonal verbracht habe, war noch ein ehemaliger Freiwilliger, Silas, zu Besuch. Das war nicht nur am Tag der Ankunft sehr hilfreich, um dadurch eine sichere Fahrkarte um „nach Hause“ zu haben, sondern bedeutete auch für die Arbeit einen angenehmen Einstieg.
In den ersten drei Tagen konnte ich Silas zu zwei Gruppenstunden in zwei der 48 Gemeinden der Pfarrei begleiten, sodass diese beiden Orte auch gleichzeitig die ersten beiden Gruppen sind, die ich übernehmen konnte. Wahrscheinlich kann man nicht viel einfacher in die Arbeit hineinfinden.


Gruppe in der Gemeinde Santa Teresa
So haben wir in Santa Teresa, wie man vielleicht meiner Gesichtsfarbe auf dem Bild entnehmen kann, ordentlich gespielt und Spaß gehabt. Nach rund zweieinhalb Stunden fragten die Kinder Silas, ob er in der darauffolgenden Woche wiederkommen würde. Als er diese Frage verneinen musste, habe ich die Gelegenheit genutzt, die jugendlichen direkt in der folgenden Woche zu meiner ersten Gruppenstunde einzuladen.

In Cardonal war diese erste Gruppenstunde, die Samstags nach der Messe stattfand, etwas anderer Natur. Die Messdiener kamen auf Silas und mich nach der Messe mit der Frage, ob wir Lust hätten gemeinsam eine Kleinigkeit zu essen, auf uns zu. So haben wir also im Gemeindesaal ein paar Mexikanische Köstlichkeiten zu Mittag gegessen. Danach hieß es, dass die Kinder und Jugendlichen noch eine kleine Überraschung hätten. Da Silas dieses Spielchen aus seinem Dienst kannte, warnte er mich vor, dass wir besser all unsere Wertgegenstände aus den Hosentaschen in einen Rucksack legen, weil wahrscheinlich Wasser im Spiel sein würde.
Natürlich kam es auch so.

die Gruppe nach der Wasserschlacht 
Die Messdiener hatten eine durchaus ansehnliche Wasserschlacht geplant.
Der einzige Nachteil, den diese Wasserschlacht mitsichbrachte war, dass ich an diesem Tag das erste mal meinen neuen Chef kennenlernen durfte.







Begrüßungsmesse
Sechs Tage nach meiner Ankunft in Cardonal wechselte der Pfarrer der Pfarrei. Der Wechsel war relativ spontan bekanntgegeben, sodass ich erst in Oaxaca von dem Wechsel mitbekam.
Zuerst mit Skepsis und ein kleinem bisschen Tristesse, mich auf einen neuen Chef, einen neuen Charakter einstellen zu müssen, aber bewusst so wenig voreingenommen wie möglich, lernte ich also Padre Gerardo kennen.
In den folgenden Tagen und Wochen kam noch eine weitere Schwester hier in Cardonal an. Inzwischen ist die „pastorale Mannschaft“ des „centro socials“, so heißt das Gelände auf dem wir wohnen, hier in Cardonal komplett. Vier Schwestern, zwei Padres und ich.

Eingentlich Gleichzeitig mit der Ankunft des Padres, den Schwestern und mir, ist eine Atmosphäre entstanden, die man mit einem Wort zusammenfassen kann:
familiär
...und essen auch gemeinsam!
Wir stehen gemeinsam in der Küche..


Ob beim gemeinsamen essen, spielen oder in den „Sitzungen“ kann sich jeder von uns durchaus wohlfühlen und immer mitlachen.




Kaum hier, wieder die Messdienerkleidung angezogen


Auch die Gruppenstunde, der Wochenablauf fühlt sich schon eher nach Alltag an, als noch nach sehr vielen neuen Eindrücken.

Diese Mischung, der extrem kurzen Zeit hier in Cardonal und dem Gefühl des Alltags, werfen manchmal die Frage auf, ob ich Deutschland nicht mit all seinen Leuten und Orten, die mir am Herzen liegen, vermissen sollte.
Doch es gibt genug Gründe, die dagegensprechen. Hier in Mexiko habe ich fast zwei Familien, in denen ich mich ähnlich bewegen und fühlen kann, wie in meiner Deutschen Familie. Die Familie Moreno und die Pfarrer und Schwestern. Auch die Arbeit mit den Messdienergruppen ist kein großer Unterschied zu den bekannten Aspekten von Jugendgruppen.

„Strangely“, um die Worte vom Anfang nochmal aufzugreifen, macht dieses Gefühl auch, dass bei realistischer Betrachtung des Monats, noch eigentlich nicht von Alltag zu sprechen ist.
Es sind gerade mal ein paar Gruppenstunden gehalten und nur eine Gruppe der Katechese begleitet. Ansonsten bin ich noch sehr viel in Messen mit Padre Gerardo zusammen unterwegs und lerne die Gemeinden neu kennen. Also eigentlich überall neue Eindrücke.

Abwechslung brachte auch ein Samstag im Monat.
Einer der größten Nationalfeiertage Mexikos fand in dieser Zeit statt. Der 15. September ist der Tag der Mexikanischen Unabhängigkeit. An diesem Abend wird in den auch noch in den kleinsten Dörfern, wozu ich Cardonal durchaus zählen würde, ein Festzelt aufgebaut und mächtig gefeiert.
Gute Stimmung verbreiten und das Leben genießen, haben die Menschen zumindest hier in Cardonal und Umgebung und, soweit ich das mitbekommen habe, auch in den Stellen der anderen Freiwilligen verstanden. Es gab mal wieder allerlei Köstlichkeiten.





Auch der Patriotismus darf an diesem Tag natürlich nicht fehlen. So wurde die Fahne am Rathaus neu gehisst, die Nationalhymne gesungen und eine Ansprache des Bürgermeisters gehört.
Unsere Dekoration im Esszimmer
So richtig angekommen bin ich gefühlt, und damit möchte ich auch diesen Blogeintrag beenden, als ich mein erstes Mexikanisches Tier getötet habe. Eigentlich wollte mich an diesem Abend bloß
schlafen legen, als ich ein Geräusch in der Gardine am Kopfende meines Bettes hörte. Einen Schrecken bekam ich jedoch erst, als ich sah, was das Geräusch verursachte. Das Tier heißt „Hundertfüßler“ und ist, soweit ich es richtig verstanden habe, auch ein bisschen gefährlich.

Das mag erstmal abschreckend wirken, war im Endeffekt halb so wild. Es war das einzige Tier dieses Kalibers, das mir bislang begegnet ist und die Situation mag sich erstmal schlimmer anhören, als sie in der Realität war.


Vielen Dank fürs Lesen und Glück auf!

Abwechslung gab es auch noch bei einem Stadionbesuch. Leider haben wir (das blaue Team) nicht gewonnen...

Trotzdem
Blau und weiß ein Leben lang
überall

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