37
Siebenunddreißig ist die Zahl des Tages. Sofern ich
Dienstag, den 25.6.2019, mitzähle, sind es noch 37 Tage hier in Mexiko. Nur
noch 37.
Aber was sind nur noch 37 Tage? Gilt es nur noch 37 Tage
auszuhalten, bevor man wieder in die Heimat zurückkehren darf, oder sind es nur
noch 37 Tage, die ich hier genießen darf und danach in den Flieger in das
Altbekannte steigen muss.
Genau dieser Zwiespalt beherrscht nicht nur die nächsten 37
Tage, sondern ist bereits seit vergangenen rund 20-30 Tagen vorhanden.
Die letzten sechs Wochen fühlen sich wie bereits vergangen
an, dennoch gilt es sie nicht weniger zu genießen, als alle anderen. Im
Gegenteil.
Gerade das Bewusstsein, einige Orte und Ausblicke, Menschen
und Beziehungen, Lebensweise- und Gefühl auf unbestimmte Zeit nicht mehr zu
haben, machen diese Zeit gerade so emotional. Nicht, dass die Sentimentalität
in diesem Hinblick einen nicht schon genug beschäftigen könnte, kommen noch die
ganzen Gedanken zur Rückkehr hinzu.
Euphorie und Besorgtheit.
Wie schön, endlich alle und alles wiederzusehen. Nach einem
Jahr die alten Freunde in den Armen halten, dieselben Witze wie vorher machen.
Das bekannte Lebensgefühl kommt wieder, Samstagsmorgens zum selben Bäcker wie
sonst auch zu laufen, mit derselben Verkäuferin wie sonst auch kurz quatschen
und dieselben Brötchen und Teilchen wie sonst auch kaufen. Mit dem Fahrrad
durch die Stadt düsen und alles kommt einem bekannt vor. Die Straßen, Bäume und
Geräusche machen das Gefühl aus. Das Gefühl von Heimat.
Doch was ist, wenn mir die Heimat fremd vorkommen sollte?
Was, wenn mich die Straßen, Bäume und Geräusche, Fahrradwege und Fahrradfahrer,
die beim Abbiegen ihre Hand ausstrecken, oder auch die Mitmenschen plötzlich
nerven sollten?
Aber nein, das kann ich mir auch nicht vorstellen. Es ist
schließlich nach wie vor meine Heimat. Es muss schon mehr als ein Jahr im
Ausland passieren, dass der Kulturschock nach der Rückkehr in Deutschland so
heftig wird. Dafür hänge ich nach wie vor zu sehr an
Recklinghausen, meinen Leuten und diesem „Gefühl der Heimat“.
Doch eines ist auch sicher, ich werde das hier und jetzt,
Mexiko und Cardonal, mit all seinen Menschen, Orten, Ausblicken und Eigenheiten
vermissen.
So einen Sonnenuntergang finde ich in Recklinghausen einfach nicht. |
Liebe Leserinnen und Leser,
die Einleitung dieses Blogeintrags nach der langen
Schreibpause ist zwar ein kleiner Monolog geworden, er gibt jedoch den Großteil
meiner Gefühlswelt dieser Tage wieder.
Doch vor ein paar Wochen habe ich von einem Pfarrer aus Mexiko-Stadt nochmal gesagt bekommen, dass ich gerade jetzt nicht nur an den Abschied und die Rückkehr denken soll, sondern gerade die letzten Wochen noch in vollen Zügen genießen soll. Das wird allerdings nicht schwierig, da die nächsten Wochen bis zur Abfahrt bereits so durchgeplant sind, dass nur wenig Zeit zum Trübsal blasen bleibt.
Doch in alter Manier, gilt es hier auf dieser Seite weniger
sich die Zukunft auszumalen, als über Vergangenes zu berichten, was nun seit bereits einem halben Jahr nicht mehr passiert ist. Ein ausführlicher Bericht
über dieses halbe Jahr ist weder möglich, noch an dieser Stelle angebracht.
Daher werde ich von vier Highlights aus 2019 berichten und noch ein paar Fotos
mehr anfügen.
Die ersten beiden Highlights dieses Jahres fanden recht früh
im Januar und im Februar statt. Generell waren die ersten vier Monate voller
Aktionen, Events und Highlights, doch diese beiden sind doch nochmal besonders.
Willkommensfeier der Jugendlichen in Cardoanl |
sind rund 60 Jugendliche zu den Tagen der Begegnung hierher ins Bistum Tula gekommen. Also sind auch rund eine Woche vor dem eigentlichen Weltjugendtag eine Gruppe Jugendlicher der Katholischen Hochschulgemeinde Münster hier nach Cardonal gekommen, um hier etwas die Kultur der Region kennenzulernen. An vier Tagen waren die 15 Jugendlichen auf 11 Dörfer aufgeteilt, um einen umfassenden Eindruck der Gemeinde zu bekommen.
Party im Einkaufszentrum... |
...oder in der Stadt. |
Treffen mit ... |
Das zweite Highlight, was gefühlt fast direkt im Anschluss
anstand, war ein Kongress für Kinder und Jugendliche, organisiert von der
Zentrale der Missionsarbeit in Mexiko (OMPE), zu dem ich eingeladen war einen
kleinen Beitrag von rund 20 Minuten zu leisten. Dazu eingeladen wurde ich im
Dezember, als ich mit meinem Pfarrer eher für Einkäufe in Mexiko-Stadt waren,
wir den Organisator des Kongresses getroffen haben, der mich kurzerhand
eingeladen hat.
Also stand ich Mitte Februar an zwei Tagen hintereinander
vor rund 600-1000 Kindern und habe etwas darüber erzählt, warum ein Leben
Christlicher Werte wünschenswert sei. Am ersten Tag war es Aufregung pur, doch beim
zweiten mal musste schon deutlich gemacht werden, dass die Zeit abgelaufen sei. Nicht nur, dass ich allein als Europäer eine Attraktion des Kongresses wurde,
fiel dieser auch noch auf die beiden Tage direkt nach meinem Geburtstag, was
das ganze nochmal angefeuert hat. Deshalb hieß es viele Fotos zu machen
und viel Frage und Antwort zu stehen.
Springen wir zum nächsten Highlight, der Karwoche und
Ostern. In der Karwoche haben wir, eine Gruppe
Jugendlicher aus der Gemeinde, uns zusammen mit einer Schwester auf „Mission“
begeben. Die gesamte Woche verbrachten wir in einem kleinem Dorf, das rund
eine dreiviertel Stunde entfernt liegt. Dort sind wir dann morgens von Haus zu
Haus gezogen, um ein bisschen Zeit mit den Leuten vor Ort in ihren Häusern zu verbringen.
Einfach nachfragen, wie es ihnen geht, vielleicht kurz beim Haushalt oder beim
kochen mithelfen und schon hatten wir Sympathiepunkte im Dorf gesammelt.
Am
Nachmittag ging es dann daran Katechese über Karwoche und Ostern zu geben.
Für mich auch eine komplett neue, aber wunderschöne
Erfahrung. Eine Begegnung mit den Dorfbewohnern, wie man sie sonst nicht
bekommt. Allein das war schon wunderschön!
Das vierte Highlight ist bereits auch schon mehr als
anderthalb Monate her. Samstag, der
4.5.2019. An diesem Tag fand erst morgens eine Messe unter dem Gipfelkreuz von einem der umliegenden Berge statt. Das hieß schon mal rund anderthalb bis zwei Stunden für Auf- bzw. Abstieg. Da es noch früh am Morgen war, stand die Sonne noch nicht hoch genug, sodass wir entspannt im Schatten den Berg erklimmen konnten. Doch auch wenn der Aufstieg anstrengend war, lohnt sich der Ausblick von oben doch immer. Leider konnte ich allerdings an der Messe nicht teilnehmen, da ich am Nachmittag noch einen kleinen Termin in Mexiko-Stadt hatte. Es
stand nämlich der Besuch im „estadio azteca“ einem der größten Fußballstadien der Welt an. Dort spielte an diesem Tag „Cruz Azul“ („blaues Kreuz“ allein schon wegen der Farbgebung mit einem wunderschönen blau mein favorisierter Verein in Mexiko) gegen „Monarcas Morelia“ aus dem Bundesstaat Morelia. Weder das Spiel, noch der Endstand waren sonderlich berauschend (1-1), dennoch hat es sich gelohnt die Atmosphäre in dem Stadion mitzunehmen.
4.5.2019. An diesem Tag fand erst morgens eine Messe unter dem Gipfelkreuz von einem der umliegenden Berge statt. Das hieß schon mal rund anderthalb bis zwei Stunden für Auf- bzw. Abstieg. Da es noch früh am Morgen war, stand die Sonne noch nicht hoch genug, sodass wir entspannt im Schatten den Berg erklimmen konnten. Doch auch wenn der Aufstieg anstrengend war, lohnt sich der Ausblick von oben doch immer. Leider konnte ich allerdings an der Messe nicht teilnehmen, da ich am Nachmittag noch einen kleinen Termin in Mexiko-Stadt hatte. Es
stand nämlich der Besuch im „estadio azteca“ einem der größten Fußballstadien der Welt an. Dort spielte an diesem Tag „Cruz Azul“ („blaues Kreuz“ allein schon wegen der Farbgebung mit einem wunderschönen blau mein favorisierter Verein in Mexiko) gegen „Monarcas Morelia“ aus dem Bundesstaat Morelia. Weder das Spiel, noch der Endstand waren sonderlich berauschend (1-1), dennoch hat es sich gelohnt die Atmosphäre in dem Stadion mitzunehmen.
Die beschriebenen Highlights konnte ich aus einem übergroßen
Pool an Highlights raussuchen. Ich möchte damit sagen, dass ich, auch wenn es
nach diesen Ereignissen den Anschein haben mag, nicht ständig in ganz Mexiko unterwegs bin
oder hier in Cardonal nichts erleben würde. Es sind nun mal vier Momente, die
ich ausgewählt habe, weil sie für mich auf jeden Fall das Jahr 2019 prägen.
Genauso wie die Gedankengänge aus dem Monolog am Anfang dieses Eintrags. Unten
werde ich noch ein paaf Bilder dieser sechs Monate
anhängen. Über alle anderen Ereignisse erzähle ich dann lieber persönlich, oder beantworte gerne jede Frage, die von Ihnen, liebe Leserinnen
und Leser per Mail oder Kommentar an mich kommen.
Vielen Dank fürs lesen und Glück auf!
Panamakanal |
Panamakanal |
Blick auf die Neustadt |
Blick in die Altstadt |
Anflug auf Mexiko-Stadt |
Gipfelkreuz erreicht |
Blick auf Cardonal |
"keinen Müll wegwerfen" |
Zwischendurch noch einen Besuch der Familie |
Ist das etwa scharf??? |
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