Viele Ausflüge und viele schöne Momente

Ein Wahrzeichen vor der Botschaft
 
Mein letzter Blogeintrag ist zugegeben schon eine Weile her. In dieser Zeit ist jedoch einiges passiert, worüber ich gerne berichten möchte.

Neben ein paar Ausflügen mit dem Pfarrer an den einen oder anderen Ort, haben wir rund um den ersten November viel über die Tradition der Totenverehrung sehen und erleben können. Ein Besuch im Migrantenhaus, in dem Caroline und Tim regelmäßig mithelfen und nach wie vor sehr viele schöne Momente und leckeres Essen, sind die Themen, die die letzten sechs bis acht Wochen geprägt haben.

Doch eins nach dem anderen.


Am Anfang des Monats stand der erste Besuch in der Hauptstadt an. Zu einem kurzen Seminar in der Deutschen Botschaft über das Thema Sicherheit haben wir uns (leider nur zu viert) auf den Weg nach Mexiko-City gemacht. Der Blick aus dem Busfenster auf der Hinfahrt hat nochmal das Bild, das wir auf dem Hinflug im August bekommen haben, unterstützt, dass es sich bei dieser Stadt um eine Metropole handelt, dessen Ausmaße kaum abschätzbar sind. Die um die Stadt herum angeordneten Berge sind auch längst besiedelt, jedoch noch nicht gänzlich von der Infrastruktur erschlossen.
Peu a peu sind dann wir Deutschen mit Mexikanischer Ruhe angekommen und haben uns mit ein paar Freunden, die in Mexiko-City studieren, getroffen und das Zentrum erkundet.


Der zweite Besuch der Hauptstadt war direkt zwei Wochen später. Der Pfarrer, Padre Gerardo, und ich machten uns auf den Weg in Richtung Mexiko-City, um ein paar Besorgungen zu machen. Doch so ein Besuch kann natürlich auch für mehr als „Arbeit“ genutzt werden, wenn man schon mal in der Hauptstadt ist. Also folgte noch ein bisschen Touristenprogramm. Der „Torre Latinoamerica“ ist eines der höchsten Gebäude Zentralamerikas und bietet von oben eine ziemlich beeindruckende Aussicht über die Metropole.

Die Basilika der Guadalupe (Marienerscheinung) ist eines der wichtigsten Gebäude in Mexiko Stadt.









Schon auf dem Hinweg zeigt sich mit einer Seelandschaft,
die stark an Italien erinnert, eine weitere Seite
Von Mexiko
Weitere zwei Wochen später stand der nächste Ausflug an. In Guadalajara, die Hauptstadt des Bundesstaates „Jalisco“ westlich von Hidalgo, fand Samstags eine Hochzeit statt, bei der Padre Gerardo die Trauung hielt und ich entsprechend als Messdiener dabei war. Auch die Gelegenheit haben wir genutzt bis Montag dort zu bleiben und neben Guadalajara noch die Stadt „Tequila“ mit ihrer kulturellen Signifikanz kennenzulernen und einen Ausflug zum „Lago de Chapala“ und dazugehörigen Stadt zu unternehmen. Chapala ist, wie mir Padre Gerardo erzählte, auch ein Ort, an dem sich einige Stars und Sternchen ein Ferienhaus bauen, was mich bei dem Anblick des Orts mit dem See nicht gewundert hat.








Der Schriftzug der Stadt mal nicht in bunt,
wie man es sonst überall findet 
Mit dem Stamm der Agave fängt es an...
 
... zu Trester weiterverarbeitet..
 
...danach wird destilliert...

...und zuletzt kostet er knapp 300€.







Ende Oktober haben wir fünf noch einen Tag erleben dürfen, der für mich äußerst beeindruckend war. Wir haben zwar nur einen halben tag im Migrantenhaus in „Bojay“ geholfen, es hat sich jedoch nach mehr angefühlt. Essensausgabe, Kochen, Abwaschen und Kleider-Ausgabe sind in erster Linie die Aufgaben, die wir übernehmen konnten.
In den ruhigeren Minuten sich entweder mit den Leuten zu unterhalten oder die Bilder an der Wand auf sich wirken zu lassen, ist beeindruckend, erstaunlich und natürlich auch ein Stück weit Traurig.

Eines der "Gemälde", die im Migrantenhaus an der Wand hängen














Dekoration mit Reiskörnern und kleinen Bohnen vor dem Rathaus

An Allerheiligen, um Allerheiligen und um Allerheiligen herum waren die Tage dann etwas stressiger. Da das Totengedenken ein großer und wichtiger Bestandteil der Mexikanischen Kultur ist, fand dementsprechend in jeder der 48 Gemeinden eine Messe oder ein Wortgottesdienst mit anschließender Segnung der Gräber statt. So waren wir in Teams in den drei Tagen in ungefähr zehn Messen. Auf der einen Seite durchaus anstrengend immer den Eimer mit Weihwasser über die Friedhöfe zu schleppen und dabei das Ave Maria herunterzubeten, jedoch genauso schön zu sehen, mit welcher Hingabe die Gräber und Hausaltäre geschmückt waren. Besonders beeindruckend war der Altar eine älteren Dame, die ordnungsgemäß unten das Essen, darüber die Bilder der Verstorbenen der Familie und an höchster Stufe die Heiligenbilder aufstellte. Daneben sieht unser Hausaltar, den die Schwester mit viel Liebe geschmückt haben, fast klein aus.






Neben den Ausflügen und den vielen Eindrücken, die Oktober und November mit sich brachten, folgt fast Woche für Woche auch ein bisschen mehr „Arbeit“. Inzwischen bin ich soweit, dass mein Wochenplan mit Gruppenstunden, der Jugendarbeit in der Kirche und ab Samstag mit Deutschkursen ganz gut gefüllt ist.

Das zeigt mir auf der einen Seite, dass ich mich wohl inzwischen ganz gut eingelebt habe, auf der anderen Seite fällt dadurch auch die Aufregung der ständig neuen Eindrücke ein bisschen weg. Das hat in den letzten Wochen dann zu zwei kürzeren Momenten der Sehnsucht geführt, die jedoch mit einem kleinen Spaziergang oder einer kleinen Auszeit in der Sonne sehr gut zu bewältigen waren.



Außerdem kamen diese Momente nicht gerade unerwartet, da gerade diese Zeit, wenn wir Freiwilligen uns eingelebt haben, dafür prädestiniert ist.

Vielen Dank fürs Lesen und
Glück auf!!!

(auch wenn es bei unseren Blauweissen Knappen diese Saison weniger prächtig läuft…)


Noch ein paar weitere Eindrücke rund um den Tag der Toten "Día del muerto": 











Zwei richtig kalte Tage gab es inzwischen auch schon. Nachts bis zu -2°C, sodass die Pflanzen ein bisschen Eis am nächsten morgen zeigten.





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