Organisation
Über die Organisation und den strukturellen Aufbau meines Auslandsjahres.
In diesem Eintrag möchte ich mich den unterschiedlichen
Begriffen eines FSJs/BFDs widmen, sowie über wie Strukturierung, die
Organisation und die Finanzierung unseres Friedensdienstes informieren.
Wer aus diesem Blog bereits einen Artikel gelesen hat, ist
wahrscheinlich schon auf verschiedenste Begriffe gestoßen, die oftmals
zur Beschreibung der ein und selben Sache verwendet wurden. Das liegt nicht
daran, dass ich Sie verwirren möchte, sondern vielmehr daran, dass es in diesem
Themenbereich sehr viele verschiedene Begriffe gibt, deren Bedeutung
sehr nahe bei einander liegen. So gibt es verschiedene Möglichkeiten unsere
Tätigkeit im Ausland zu beschreiben.
Zuerst einmal kann man das komplette Wortfeld des
„freiwilligen Sozialen Jahres“ und des „Bundesfreiwilligendienstes“ von dem
Wortfeld der „Entwicklungshilfe“ trennen. In unserem Fall ist der kulturelle
Austausch im Vordergrund. Eine Art der Völkerverständigung, die ein Verständnis
für fremde Kulturen schaffen soll, ist das Ziel. Wir sind nicht in den
Zielländern, um uns mit der Infrastruktur, oder um die Verbesserung des
Lebensstandards zu kümmern.
Bei uns in Mexiko geschieht diese Verständigung und dieser
Austausch nicht nur in den Gruppenstunden, in denen die Unterschiedlichkeiten
der Kulturen behandelt werden, sondern auch in Treffen der
Partnerschaftskreise. Viele der Mexikanischen Gemeinden pflegen eine eigene
Partnerschaft zu Gemeinden aus dem Bistum Münster. Cardonal zum Beispiel hat
eine Partnerschaft mit Emsdetten.
Innerhalb der Gemeinden finden regelmäßig Treffen statt, bei
denen nicht nur Briefe oder Informationen aus den Partnergemeinden ausgetauscht
werden, sondern auch mal Deutsches Essen serviert wird, oder wir Freiwilligen
ein wenig von Deutschland und der hiesigen Kultur berichten. Von Abläufen von
Feiertagen bis hin zu Unterschieden der Alltage, kann alles dabei sein.
Doch nun zu den Wortfeldern, deren Bedeutungen näher
aneinander liegen. Die Unterscheidung eines FSJs und eines
Bundesfreiwilligendienstes ist erstmal nicht kompliziert. Gemeinsamkeiten sind,
dass beide vom Staat gefördert werden. Bei beiden Diensten ist eine Monatliche
Bezahlung möglich. Der größte Unterschied liegt darin, dass ein Freiwilliges
soziales Jahr im Gegensatz zum Bundesfreiwilligendienst auch im Ausland
absolviert werden kann.
So entstehen auch viele Unterschiede zwischen verschiedenen
FSJs, was aufgrund der verschiedensten Projekte und Träger auf der Hand liegt. Allein
schon das Aufgabenfeld eines Freiwilligen des Bistums Münster zum Beispiel, ist
oftmals ein ganz anderes als das eines Freiwilligen der Caritas. Auch mit
diesem Vergleich möchte ich keinerlei Wertung in die unterschiedlichen FSJ Stellen
bringe, sondern versuche nur zu verdeutlichen, dass die Wahl für ein FSJ eine
Vielzahl an Möglichkeiten der Einsatzstelle und der Aufgabe bietet.
Ich werde in Mexiko einen weltwärts Freiwilligendienst, mit
dem Bistum Münster als Träger, ableisten. Dabei taucht „Weltwärts“ auf, womit
wir auch bei der Finanzierung des Jahres angekommen sind.
Weltwärts
ist ein staatlich gefördertes Programm, das 2008 durch die Regierung ins Leben
gerufen wurde. Bereits 2002 forderte der Bundestag die Bundesregierung auf, ein
staatlich gefördertes Programm für Jugendliche für interkulturellen Austausch,
ins Leben zu rufen. Ein Jahr bevor das Programm ins Leben gerufen wurde,
beschloss das Bundesministerium für Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) die
Einführung des „eintwicklungspolitischen Freiwilligendienstes weltwärts“.
Dieser Beschluss war eher eine Reaktion auf die Feststellung, dass sich viele
Deutsche Jugendliche im Ausland für soziale Zwecke engagieren, was bis dato
keine staatliche Förderung erhielt. Das Interesse an finanzieller Unterstützung
solcher Dienste, fand dadurch eine zentrale koordinierende Plattform. Diese
richtete Anfangs gezielt an die Organisationen, die bereits Freiwillige
entsandten und teilweise jahrelange Partnerschaften pflegten.
Schon im ersten Jahr war das Interesse an einem Weltwärts
Dienst so groß, dass bereits bis zum Sommer 2008 über 2.000 Deutsche
Freiwillige ins Ausland mit finazieller Förderung des Staates entsandt wurden.
Bis heute ist die Zahl der von Weltwärts unterstützten Organisationen auf rund
180 Organisationen angestiegen, die fast 7.000 mögliche Einsatzstellen für
Freiwillige Weltweit anbieten.
Für das Bistum heißt diese Förderung im Endeffekt, dass 68% der
für uns anfallenden Kosten von Weltwärts getragen werden. Das hat für uns
Freiwillige des Bistums Münster den enormen Vorteil, keinen Eigenanteil zu
haben. Wir werden also vom Staat und vom Bistum das Jahr über rundum versorgt.
Zugegeben eine sehr komfortable Situation, die uns aber auch
bewusst werden lässt, welche Möglichkeiten uns gegeben werden, welche
gesellschaftliche Verantwortung damit einhergeht und wie dankbar wir sein
sollten – was glücklicherweise auf uns alle zutrifft.
Auch wenn wir während unseres Jahres rund um versorgt sind,
sammeln wir spenden. Diese Spenden sind dann nicht für die Organisation und
überhaupt die Möglichkeit zu bekommen, ins Ausland gehen zu dürfen. Die
Spenden, die wir im Vorfeld gesammelt haben, kommen zu 100% unseren
Einsatzstellen zugute. Wie einige von Ihnen wahrscheinlich mitbekommen oder
gelesen haben, werden die Spenden erst in einem Topf des Bistums für uns
Freiwilligen gesammelt. Aus diesem Topf dürfen wir Freiwilligen uns dann in
Absprache mit dem Bistum Münster „bedienen“. Das heißt konkret, dass wir,
sobald wir eine Idee im Kopf haben, die wir umsetzen möchten, unsere
Ansprechpartner beim Bistum kontaktieren, die Idee vorstellen und so an die
finanziellen Mittel zur Umsetzung unserer Pläne gelangen können.
Mit diesen Geldern wurden bereits eine Hühnerfarm zur
Selbstversorgung, Schulgelder für mittellose Kinder finanziert. Aber auch
banalere, kleinere Dinge, wie Fußbälle und Utensilien für Gruppenstunden,
werden regelmäßig aus diesem Topf bezahlt.
Ich hoffe Sie mit diesen paar Worten und mit meinen
Erfahrungsberichten auf dem Blog überzeugt zu haben, selber Spender zu werden.
Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie eine kleine Spende an die Bankverbindung
schicken würden, die am unteren Ende der Seite im grau unterlegten Bereich steht.
Vielen Dank im Voraus.
Vielen Dank fürs Lesen und Glück auf!
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